Kleingewerbe anmelden in Österreich: Steuern, Kosten und wertvolle Tipps für Gründer

Lukas Wolff

Du möchtest in Österreich ein Kleingewerbe anmelden und damit den ersten Schritt in die Selbstständigkeit wagen? Ob als Nebenerwerb oder Hauptberuf – das Kleingewerbe bietet dir einen unkomplizierten und kostengünstigen Einstieg, um deine Geschäftsidee umzusetzen.

In diesem Leitfaden erfährst du alles Wichtige rund um die Anmeldung eines Kleingewerbes in Österreich. Wir führen dich Schritt für Schritt durch den Anmeldeprozess, erläutern die anfallenden Kosten und notwendigen Formulare und geben dir wertvolle Tipps für einen erfolgreichen Start. Dabei gehen wir auch auf die Besonderheiten ein, die bei einer nebenberuflichen Selbstständigkeit zu beachten sind.

Ein wichtiger Aspekt für viele Kleinunternehmer ist die effiziente Verwaltung ihrer Geschäftsfinanzen, besonders wenn es um internationale Kunden oder Lieferanten geht. Im Laufe dieses Artikels werden wir aufzeigen, wie ein Multi-Währungs-Konto von Wise hier eine wertvolle Ergänzung sein kann. Doch zuerst starten wir mit den Grundlagen für dein Kleingewerbe!

Entdecken das Wise Geschäftskonto 🚀

Dein Weg zum Kleingewerbe in Österreich

Die Gründung eines Kleingewerbes ist für viele der erste Schritt in die Selbstständigkeit. In Österreich bietet diese Unternehmensform einen unkomplizierten und kostengünstigen Einstieg, insbesondere für Einzelunternehmer und nebenberuflich Selbstständige.

Was ist ein Kleingewerbe?

Ein Kleingewerbe ist keine eigenständige Rechtsform, sondern bezeichnet vielmehr ein Gewerbe, das aufgrund seiner Größe und seines Umsatzes bestimmten Erleichterungen unterliegt. Es wird häufig als Einzelunternehmen geführt, kann aber auch in Form einer Offenen Gesellschaft (OG) betrieben werden. Im Gegensatz zur Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), die ein Mindeststammkapital von 35.000 Euro erfordert und deren Gesellschafter nur mit ihrer Einlage haften, haften die Gesellschafter einer OG persönlich, unbeschränkt und solidarisch für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft.1

Die Kleinunternehmerregelung

Die Kleinunternehmerregelung ist eine steuerliche Sonderregelung, die es Unternehmern ermöglicht, von der Umsatzsteuer befreit zu sein. Ab dem 1. Januar 2025 gilt in Österreich eine Umsatzgrenze von 55.000 Euro brutto pro Jahr.2 Solange du diese Grenze nicht überschreitest, musst du keine Umsatzsteuer auf deinen Rechnungen ausweisen und auch keine Umsatzsteuervoranmeldungen beim Finanzamt einreichen.

Das heißt aber auch, dass du in diesem Fall keinen Vorsteuerabzug geltend machen kannst. Also,, dass du die von dir gezahlte Umsatzsteuer auf betriebliche Ausgaben nicht vom Finanzamt zurückfordern kannst.

Vorteile des Kleingewerbes

Die Anmeldung eines Kleingewerbes bringt mehrere Vorteile mit sich:

  • Vereinfachte Buchführung: Du bist nicht zur doppelten Buchführung verpflichtet und kannst deinen Gewinn mittels Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ermitteln.
  • Umsatzsteuerbefreiung: Solange du unter der Umsatzgrenze bleibst, musst du keine Umsatzsteuer auf deinen Rechnungen ausweisen.
  • Geringere administrative Anforderungen: Die Gründung und Führung eines Kleingewerbes ist mit weniger bürokratischem Aufwand verbunden als bei anderen Unternehmensformen.

Diese Vorteile machen das Kleingewerbe besonders attraktiv für Gründer, die mit minimalem Risiko und Aufwand in die Selbstständigkeit starten möchten.
Im nächsten Abschnitt erfährst du, welche Schritte du konkret unternehmen musst, um dein Kleingewerbe in Österreich anzumelden.

Die wichtigsten Schritte zur Anmeldung

Die Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt:

Die Anmeldung deines Kleingewerbes erfolgt in Österreich bei der zuständigen Gewerbebehörde – das kann je nach Bundesland die Bezirkshauptmannschaft, der Magistrat oder in Wien das Magistratische Bezirksamt sein. Du kannst den Antrag persönlich stellen oder – deutlich bequemer – online über das GISA-System.

Was du brauchst:

  • Reisepass oder Personalausweis (ein Foto oder Scan reicht oft!)
  • Sozialversicherungsnummer (steht auf deiner e-Card)
  • Bei reglementierten Gewerben: Befähigungsnachweis

Wichtig: Wenn du unsicher bist, welches Gewerbe du anmelden sollst, ruf bei der WKO an. Dort wird dir bei der Einordnung deiner Tätigkeit geholfen. Vor allem weil es bei Online-Tätigkeiten (z.B. Affiliate Marketing) nicht immer eindeutig ist.3

Die Rolle der WKO beim Kleingewerbe anmelden

Mit der Gewerbeanmeldung wirst du automatisch Mitglied bei der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Diese Pflichtmitgliedschaft kostet jährlich zwischen 85 und 150 Euro – abhängig von der Branche. Im Gegenzug bekommst du:

  • Zugang zu Beratung zu Steuer- und Rechtsfragen
  • Hilfestellung bei der Gewerbewahl und Anmeldung
  • Netzwerke, Förderinfos und Weiterbildungsmöglichkeiten

Finanzamt und Steuern

Nach der Gewerbeanmeldung informiert das System automatisch das Finanzamt. Du erhältst ein Formular zur steuerlichen Erfassung ("Verf24") über FinanzOnline. Dort gibst du an, wie hoch dein Umsatz und Gewinn voraussichtlich sein wird.

Wichtig:

  • Unter 35.000 Euro Jahresumsatz gilt wie schon erwähnt die Kleinunternehmerregelung – du musst also keine Umsatzsteuer abführen.
  • Gewinne über 11.000 Euro/Jahr müssen versteuert werden (Einkommensteuer). \

Praxistipp: Mach einen Termin beim Steuerberater. Viele Gründer unterschätzen, wie viele Fragen sich am Anfang stellen. Die Investition von 120–150 € für eine Stunde Beratung lohnt sich oft.

Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS)

Du bist verpflichtet, dich bei der SVS zu melden. Dort werden Beiträge für Kranken-, Pensions- und Unfallversicherung fällig. Der Mindestbeitrag beträgt** **171,85 €/Monat (Stand 2025). Eine Befreiung ist möglich, wenn du unter 30.000 € Jahresumsatz UND unter 5.361,72 € Gewinn bleibst. Dann zahlst du nur 9,79 €/Monat für die Unfallversicherung. Aber Achtung: In dem Fall wärst du auch nicht kranken- und pensionsversichert!

Tipp: Wenn du hauptberuflich angestellt bist und dich nebenberuflich selbstständig machst, kannst du diese Regelung nutzen. Achte aber darauf, im SVS-Formular die Grenzen korrekt anzugeben. Wenn du sie später überschreitest, musst du das melden – sonst drohen Nachzahlungen mit 9,3 % Strafzuschlag.4

Vorbereitende Schritte vor der Anmeldung (besonders hilfreich):

  • Handy-Signatur aktivieren: Du brauchst sie später für viele Online-Services (z.B. SVA-Anmeldung). Sie funktioniert wie ein digitaler Ausweis. Anmeldung unter:handy-signatur.at
  • Geschäftskonto eröffnen: Mische private und geschäftliche Einnahmen nicht. Ein separates Konto spart dir viel Chaos. Wise kann hier nützlich sein – besonders, wenn du international arbeitest.
  • Rechtsform überlegen: Meist wird es ein Einzelunternehmen sein. Das ist unkompliziert, aber du haftest mit deinem Privatvermögen. Vergleiche die Alternativen wie OG, KG und GmbH.

Was kostet die Kleingewerbeanmeldung?

Die Anmeldung eines freien Gewerbes ist in Österreich kostenlos. Dennoch gibt es laufende oder indirekte Kosten, die du einplanen solltest. Hier noch einmal eine Übersicht:

  • WKO-Grundumlage: Diese beträgt je nach Sparte zwischen 85 und 150 Euro pro Jahr.
  • Kammerumlage: Erst ab einem Jahresumsatz über 150.000 € fällig.
  • SVS-Beiträge: Mindestbeitrag von 171,85 € pro Monat, außer du nutzt die Ausnahme für Kleinunternehmer.
  • Indirekte Kosten: z. B. Steuerberater (ca. 120–150 €/Stunde), eventuell Stempelgebühren, je nach Dokument.

Tipp: Plane zu Beginn mit einem kleinen Puffer für solche Nebenkosten, damit du nicht überrascht wirst.

Kleingewerbe nebenberuflich führen: Das solltest du wissen

Viele starten ihre Selbstständigkeit neben dem Job – und das ist in Österreich grundsätzlich erlaubt. Wichtig ist nur, dass dein Dienstgeber darüber informiert ist (falls im Arbeitsvertrag vorgeschrieben) und keine Konkurrenz zum Hauptberuf besteht.

Vorteile:

  • Du kannst dein Geschäftsmodell in Ruhe testen.
  • Du bleibst kranken- und pensionsversichert über deinen Hauptberuf.
  • Geringere SVS-Beiträge (nur Unfallversicherung bei geringen Umsätzen und Gewinnen).

Praxistipps:

  • Nutze Tools wie Kalender-Apps oder Buchhaltungssoftware, um den Überblick zu behalten.
  • Halte Arbeitszeiten und Deadlines im Blick – vor allem bei wachsendem Kundenkreis.
  • Informiere dich über die steuerlichen Pflichten, auch wenn du „nur“ nebenbei selbstständig bist.

Mit einem klaren Zeitmanagement und einem gut gewählten Geschäftsmodell lässt sich ein Kleingewerbe auch neben dem Job erfolgreich führen.

Nach der Anmeldung: Wichtige Pflichten & Tipps

Nach der erfolgreichen Anmeldung beginnt die eigentliche Arbeit – auch organisatorisch. Hier ein Überblick über deine laufenden Pflichten:

  • Einfache Buchführung: Als Einzelunternehmer reicht in der Regel eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Du musst alle Einnahmen und Ausgaben nachvollziehbar dokumentieren.
  • Rechnungslegung: Jede ausgestellte Rechnung muss bestimmte Pflichtangaben enthalten – Name, Adresse, Leistungsbeschreibung, Datum, Nettobetrag, Umsatzsteuer (sofern du umsatzsteuerpflichtig bist) und UID-Nummer, falls vorhanden.
  • Impressumspflicht: Wenn du eine Website oder Social-Media-Präsenz betreibst, bist du zur Angabe eines Impressums verpflichtet – auch bei Kleingewerben.
  • Umsatzsteuerregelung: Als Kleinunternehmer bist du grundsätzlich von der Umsatzsteuer befreit. Du darfst dann aber auch keine Umsatzsteuer ausweisen. Wenn du freiwillig zur Umsatzsteuer optierst, bist du fünf Jahre daran gebunden.
  • Empfehlenswerte Versicherungen: Neben der Pflichtversicherung bei der SVS kann eine Betriebshaftpflichtversicherung sinnvoll sein – besonders, wenn du regelmäßig mit Kunden oder Produkten arbeitest.

Tipp: Halte deine Unterlagen stets geordnet und digitalisiert. Das spart bei der Steuererklärung viel Zeit – und mögliche Probleme bei Prüfungen.

Dein Geschäftskonto mit Wise: Sparen bei Finanzen

Wenn du international arbeitest – sei es mit Kunden, Lieferanten oder Tools aus dem Ausland – kann ein klassisches Geschäftskonto schnell teuer werden. Wise bietet dir eine clevere Alternative: einfach, günstig und transparent.

Das bringt dir Wise konkret:

  • Zahlungen weltweit – ohne böse Überraschungen: Du zahlst und empfängst Geld in über 50 Währungen – immer zum echten Wechselkurs, ohne versteckte Aufschläge.

  • Eigene Bankdaten für viele Länder: Du bekommst z. B. eine deutsche IBAN, eine US-Kontonummer oder britische Sort-Code – ideal für Rechnungen ins Ausland.

  • Geringe Gebühren: Für viele kleine Unternehmen deutlich günstiger als klassische Bankkonten – gerade bei Überweisungen in Fremdwährungen.

  • Alle Ausgaben im Blick: Die App zeigt dir sofort, was rausgeht – perfekt für Kleinunternehmer und Selbstständige, die den Überblick behalten wollen.

Wer profitiert von Wise?

  • Wenn Du online arbeitest, internationale Kunden hast oder Leistungen aus dem Ausland beziehst.

  • Wenn Du ein Geschäftskonto willst - ohne Grundgebühren und unnötige Bürokratie.

  • Du brauchst keine Kreditlinie, sondern ein effizientes Zahlungs- und Währungstool - dann bist du mit Wise bestens ausgerüstet.

Praxistipp: Viele starten mit Wise als Zusatzkonto – besonders für alles, was über Ländergrenzen hinweg läuft. So behältst du deine Kosten im Griff und sparst dir Ärger mit teuren Bankgebühren.

Die Kosten für einen Geldtransfer von 1000 EUR zu USD.

Die Anmeldung ist ganz einfach:

  • Besuch die Wise-Website und wähl Konto eröffnen.

  • Entscheide dich für ein Geschäftskonto und gib die erforderlichen Unternehmensdaten ein.

  • Verifiziere deine Identität, indem du ein gültiges Ausweisdokument hochlädst.

  • Nach erfolgreicher Verifizierung kannst du dein Konto nutzen, Geld hinzufügen und internationale Überweisungen tätigen.

Fazit: Dein erfolgreicher Start ins Kleingewerbe in Österreich

Ein Kleingewerbe in Österreich anzumelden ist einfacher, als viele denken – besonders wenn du gut vorbereitet bist. Die Anmeldung ist kostenlos, die Bürokratie überschaubar und mit ein paar gezielten Schritten bist du schnell startklar. Wichtig ist: Informiere dich vorab gut, wähle das passende Gewerbe, achte auf deine SVS-Meldung – und halte deine Finanzen von Anfang an sauber getrennt.
Der Schritt in die Selbstständigkeit muss nicht groß oder riskant sein. Viele beginnen nebenberuflich und testen ihr Geschäftsmodell in kleinen Schritten. Genau dafür ist das Kleingewerbe ideal – unkompliziert, flexibel und mit wenig Startkosten verbunden.
Wenn du auch international arbeitest oder Kunden im Ausland hast, lohnt sich ein Blick auf moderne Finanzlösungen wie Wise. Gerade am Anfang kannst du damit deutlich an Gebühren sparen und deine Einnahmen besser steuern.

Also: Nicht zögern, sondern machen. Mit diesem Leitfaden hast du alle Basics an der Hand – jetzt liegt es an dir, dein Projekt zu starten. Viel Erfolg!

Jetzt loslegen!
 


signup

Quellen 31.05.2025

  1. Area Bollenber
  2. USP
  3. Martinfiedler
  4. Remm-Steuerberatung

*Bitte siehe dir unsere Nutzungsbedingungen und die Produktverfügbarkeit für deine Region an oder besuche die Wise-Gebührenseite für die aktuellsten Informationen zu Preisen und Gebühren.

Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen stellen keine rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen professionellen Beratungsfunktionen seitens Wise Payments Limited oder mit Wise verbundenen Unternehmen dar. Die Publikation ist nicht als Ersatz für die Einholung einer Steuerberatung durch einen Wirtschaftsprüfer oder Steueranwalt gedacht.

Wir geben keine Zusicherungen, Gewährleistungen oder Garantien, dass die in dieser Publikation enthaltenen Inhalte korrekt, vollständig oder aktuell sind.

Geld ohne Grenzen

Erfahre mehr

Tipps, News und Updates für deine Region